In diesem Format begleiten wir kritisch Veranstaltungen und Diskussionen zu Zukunft der Städtischen Bühnen Frankfurt. Dies erstmals am Mittwoch, den 10.6.2020, bei der Veranstaltung „Zur Zukunft der Städtischen Bühnen: Standorte und Stadträume“ des Kulturdezernats der Stadt Frankfurt. Dort diskutieren auf dem Podium:
Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin Stadt Frankfurt
Anselm Weber, Intendant Schauspiel Frankfurt
Torsten Becker, Stadtplaner und Vorsitzender des Städtebaubeirats von Frankfurt,
moderiert von Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums
Wir kommentieren und diskutieren den lifestream auf Nachtkritik:
Jeder kann sich hier einbringen. Mit dabei sind auch Maren Harnack, Hanns-Christoph Koch, Nikolaus Müller-Schöll und Philipp Oswalt von der Initiative Zukunft Städtische Bühnen Frankfurt.
Weitere Veranstaltungen werde wir in Zukunft auch auf dieser Seite begleiten.
Danke für die gehaltvolle Veranstaltung heute am 4.12. !
Angesichts des drohenden Abrisses erscheint mir die folgende Idee zwar etwas abwegig, ich möchte sie aber doch als Vorschlag einbringen: es wäre u.U. aufschlussreich, die verschiedenen Umbauten des Foyers nochmal aufzuschlüsseln und zu deuten in ihrer Aus-Wirkung (was wirkte positiv und was hat die guten Möglichkeiten der anfänglichen individuellen und sozialen Raumerfahrung negativ beeinträchtigt) für das Publikum und sein Erleben und auch in ihrer möglichen gesellschaftlichen Bedeutung, also aufgrund welcher gesellschatflichen Dynamiken es zu dem jeweiligen Umbau kam. Also z.B. die spätere Trennung der beiden Bereiche Theater und Oper, die offenbar zu Beginn offen und durchlässig waren. Es scheint mir lohnend, das mal durchzudenken: Wenn das wieder durchlässig gemacht würde und auch an dieser Stelle eine Durchmischung/zugelassener Übergang (offene Gesellschaft)/Verschmelzung der Bereiche ermöglicht würde. Wäre das nicht wünschbar und durchaus auch handhabbar im realen Bühenbetrieb?! Das wären doch dann wirklich ein Stückchen mehr städtische öffentliche Bühnen und neue öffentliche Räume – als sonst in allen hochsubventionierten und immer abgeschlossenen Kulturstätten. Es wäre vielleicht ja auch einen Realversuch wert, das mal einen Monat im Spielplan durchzuführen. Wenn die Corona-Situation das wieder zulässt.
Und sollte der Abriss kommen, wäre womöglich jetzt sogar der letztmögliche Zeitraum, wo dieser Frage nochmal real nachgegangen werden könnte.
Und noch eine zweite Idee: die Zukunft unserer Kultur liegt genauso wie die Zukunft der Klimakatastrophenbewältigung ja nicht mehr im schneller-höher-weiter sondern in einer dauerhaft tragfähigen Organisation (Stichwort enkeltauglich). Also wäre ein Opernhaus mit 1.500 hochsubventionierten Plätzen und 5.000 live-stream-Plätzen vielleicht eine Variante einer demokratischeren und lebendigeren Kulturlandschaft; inklusive natürlich eines Rotationssystems für die Realplätze. Downsizing ist doch angesagt und keine Hypertrophie. Ich werde jedenfalls nicht in ein Operhaus in der Art eines Kreuzfahrtschiff- oder Flughafenmolochs gehen. Wie glücklich sind viele Menschen, wenn eine Oper im Bockenheimer Depot stattfindet? ! Doch auch weil es dort ‚kleiner‘ ist, mehr menschliches Maß ist und mehr soziales Miteinander ist, als bei Großveranstaltungen.