Luft nach oben…

Gedanken zur Zukunft der Städtischen Bühnen
von Peter Lieser

Wenn die Dinge klar laufen, bin ich ein friedlicher Zeitungsleser. Doch Ende Februar, mitten im Oberbürgermeister-Wahlkampf in Frankfurt am Main, packte mich die Wut als ich las, dass die Kulturdezernentin der Stadt (SPD) aus heiterem Himmel Untersuchungsergebnisse ihrer Stabsstelle aus deren Bericht „Ergänzende Prüfaufträge zur Zukunft der Städtischen Bühnen“ vorstellte. Wahlkampf?

Fazit: Die Variante „Kulturmeile“ ist zu teuer, weil die Frankfurter Sparkasse normales Geld für ihr Grundstück möchte, was sich vorher alle Beteiligten an ihren fünf Fingern abzählen konnten. 50 Mio.€ pro Finger, geschätzter Wert?

Also: gestorben. Variante „Neubau Doppelanlage“ eingeschränkt tauglich, mit ihren Interimslösungen zu teuer, schwer zu steuern und zu langwierig.

Also: gestorben, in Vorbereitung.

Variante „Spiegellösung“ in allen untersuchten Themenfeldern der Favorit, selbst beim behaupteten Zugewinn von Grün und der Grünnutzung.

Auch der Vorsitzende des Städtebaubeirates klatschte Beifall.

Werde ich in dieser Stadt noch zum Wutbürger? Dachte ich, las aber weiter, dass nun endlich, nach 15 Jahren Entscheidungsvakuum innerhalb der Stadtregierung (seit klar ist, dass die Städtischen Bühnen ein existenzielles Sanierungs-Problem haben), die Bürgerbeteiligung eine große Rolle spielen soll.

Aufschreiben, sagen was drückt.

Hilft das, wenn man gegen die zahlreichen Abriss-Argumente für das „bestuntersuchte“ Haus der Republik („überuntersucht“ heißt es in einem kritischen Text) anschreiben muss?

Anschreiben gegen die mehr als zahlreichen Meinungen von Fachleuten der betreffenden Branchen, Gutachtern, Stabsstellen und die unterschiedlichen Interessen vieler Parteien und Politiker in Frankfurt?

Es fällt auf, dass die inhaltlichen Stimmen aus der Welt des Theaters in diesem „Adagissimo ma non troppo-Konzert“ fehlen, wenn man von den eindringlich warnenden Stimmen vor dem Kollaps der für die Bühnen Tätigen absieht.

Nein, es gab schon viele seriöse Stimmen für das Neu- und Weiterbauen der Doppelanlage, die nicht zu einem konstruktiven Dialog über die inhaltliche Zukunft des Theaters und zu einem internationalen Ideenwettbewerb über den Standort am Willy-Brandt-Platz führten, der längstens entschieden wäre.

Will man bisher nicht sehen was baulich am Ort möglich ist und was weltweit die Tendenzen im Theater sind?

Soll eine Stabsstelle, so weisungsgebunden korrekt sie ihre Aufträge auch erfüllt, gegen den genialsten Standort in der Stadt, den es bereits gibt, entscheiden?

Und nochmals nein – und doch kam es leider anders.

Wir erinnern uns an einen Tag im Sommerloch 2020, als plötzlich professionelle farbige Pläne von einer Neuen Oper auf einem Grundstück der Frankfurter Sparkasse auftauchten, vorgestellt von der Kulturdezernentin, Ideengeberin in Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsdezernenten und SPD-OB-Kandidaten.

Kulturmeile, Aufwertung der Wallanlage, städtebauliche Verbesserung im Quartier der Bankenklamm waren plötzlich Zauberwörter für ein Viertel im spekulativen Stillstand der Finanzbranche.

Braucht es wirklich eine Neue Oper in Milliardenformat, um hier, mitten in der Bankenwelt, für städtebauliche Bewegung zu sorgen?

Bedarf es eines neuen Opernhauses, um eine Kulturmeile zu bewerben, die bereits existiert (Alte Oper, Städtische Bühnen, English Theatre) und, wie schon geschehen, mit punktuellen Ergänzungen (MMK-Dependence), gestärkt würde?

Hätte nach diesem Muster nicht auch die Zeil (im spekulativen Stillstand der Handelswelt) das Label einer „Kulturmeile“ verdient, vom Zoo (Naturkultur, Kindertheater) bis zum Bahnhof (Industriekultur), wenn dort anstelle von Karstadt ein neues Theater entstehen würde, und alle möglichen Kultureinrichtungen entlang dieser Mall bei entsprechender Suche sich hierzu finden lassen würden? Doch wohl nicht im Ernst…

Stattdessen also Kulturmeile im Bankenviertel, Bauen ohne Grundstück.

Seriöse Verhandlungen mit dem Grundbesitzer Sparkasse wurden versprochen. Bekannt waren die Bauabsichten der gleichen Eigner auf dem Nachbar-Grundstück. Und zwischen den Zeilen einiger Verlautbarungen lasen sich mögliche erhöhte Höhenrechte heraus. Ein Koppelgeschäft? Verbietet sich jedoch im städtischen Handeln, und vermutlich konnte dieser Deal auch deshalb nicht gelingen.

Mehr als zwei Jahre hielt das mit großen Bildern aufgemachte Versprechen, die Neue Oper im Bankenviertel zu bauen. Viele Leute fanden die „Sparschweinoper“ (Volksmund) richtig gut, moderner Style und unabhängig dastehend wie ein Monoblocco, und doch schön eingequetscht zwischen Bankenklamm und Wallanlage, mit Zugang von dort und Blick in die auf Gartengröße zurecht gemähte, doch denkmalgeschützte Traditionsanlage.

Auch hier applaudierte der Vorsitzende des Städtebaubeirats, während ein bekannter Frankfurter Architekt öffentlich kommentierte, dass die Bankenklamm sich eher für den Bau einer schnelllebigen Autobahn-Raststätte eigne, als für ein Jahrhundertprojekt wie eine Neue Oper.

Und dann, in Zeiten des Wahlkampfes gescheitert? Die Spiegellösung, 2020 als Interim-Bauwerk vorgeschlagen von der Umwelt-Dezernentin (Grüne) und jetzt statt Kulturmeile als Erfolgsprojekt der SPD präsentiert? Während der CDU-OB-Kandidat an der Standorteignung für eine Raststätte seriös festhält?

Die Kulturmeile mit Neuer Oper fällt auf der Pressekonferenz Ende Februar 2023 um wie ein Kartenhaus. Zweieinhalb Jahre im Sinne der maroden Doppelanlage mit über 1000 Tätigen so einfach mal verloren und verschenkt.

Und dazu propagiert, postwendend sekundierend, eine SPD-Stadtverordnete statt Kulturmeile nun ein Kulturdreieck und findet das auch noch interessant.

Zwei Bauwerke, schon wieder in animierten Farbfotos und sogar in Einsatz-Modellen werden präsentiert, das Neue Schauspiel raumfüllend in der „oberen Lage“ der Wallanlage. Diese laut Wallservitut freizuhaltende obere Lage wurde bereits mehrfach zum Ort des Sündenfalls der Überbauung. Unter anderen wurden 1880 die Frankfurter Oper und 1902 das Frankfurter Schauspiel dort errichtet.

Der Willy-Brandt-Platz soll durch zwei schräg gegenüberstehende Bauwerke, ein Schauspiel und eine Oper, städtebaulich wohl gestaltet werden? Geht es noch schräger? Statt dass das Grün an dieser Stelle der Wallanlage dezimiert und geschädigt wird, soll vorgeblich Grün vermehrt und aufgewertet werden?

Hat denn die Wallanlage, über ihre Tradition und Geschichte, über ihre Ästhetik und über ihre Bedeutung in der großstädtischen Ökologie hinaus, denn keine sozialen und städtebaulichen Qualitäten? Stattdessen nur einen Wert als Baulandreserve für die öffentliche Hand?

Was soll man von der jetzt favorisierten Variante „Spiegellösung“ nun wirklich halten? Dass sie nach weiteren zweieinhalb Jahren wieder umfällt wie ein Kartenhaus? Oder wäre es nun endlich an der Zeit in den Spiegel zu schauen?

Standort

Falls die Oper, wie einige Volksvertreter und Bürger es mit Verweis auf Sydney träumten, am Wasser hätte gebaut werden sollen, gab es nur einen passenden Standort in privater Hand: Degussa nebenan? Waren es die hohen Grundstückskosten, die wie in der Bankenklamm zum Aus führten, oder kam, als das Grundstück zu haben war, niemand auf die Idee, ein Tauschgeschäft und ein schnelles Neu-Bauen der Doppelanlage ohne Interim vorzuschlagen? Fehlte die Weitsicht? Ok, Sydney war gestern…

Zahlreiche Standorte sind untersucht worden, zwei sind geblieben. An Ausdauer, Erfindungsreichtum, Fleiß und Spürsinn der Stabsstelle hat es nicht gefehlt. Doch war nicht schon vor 15 Jahren klar, dass es nur einen einzigen passenden Standort und den obendrein in städtischem Besitz gibt? Den, auf dem die jetzigen Bühnen stehen und arbeiten, große Erfolge und Ehrungen erringen?

Hat jemand aus der Stadtregierung, oder hat jemals die Stadtverordneten-Versammlung laut und deutlich und vor allem öffentlich gesagt: Wir nehmen die Probleme unserer Bühnen ernst und fest in die Hand, ich will, wir wollen, dass die städtischen Bühnen auf alle Zukunft an dieser Stelle ihren Ort in unserer Stadt haben? Leider nein.

Dann wäre vor 15 Jahren schon der Standort klar gewesen. Heißt: Der jetzige!

Und dafür gibt es auch gute Gründe, die neben den schon immer wieder ausführlich benannten wie Citylage, Erschließung, historische Bausubstanz, Denkmalaspekte und anderen wichtig sind.

Die Frankfurter Oper von 1880 und das Frankfurter Schauspiel von 1902 sind mit Bedacht als freigestellte Baukörper entstanden. An oder nahe von städtebaulichen Achsen platziert, die für die Entwicklung Frankfurts bedeutsam waren: Die Bockenheimer Landstraße als Verbindung der Altstadt mit dem neuen Stadtteil Westend. Die Braubach-/Münchnerstraße und die Zeil/ Kaiserstraße als Verbindung mit dem neuen Bahnhofviertel und Hauptbahnhof.

Darüber hinaus waren die geschaffenen Platzsituationen, davor und umgebend, städtebaulich prägend und für den repräsentativen Wert der beiden Gebäude sowohl selbstverständlich als auch unverzichtbar.

Dazu kam, dass klare Vorder- und Rückfronten im Sinne der Funktion (Publikum und Betrieb) definiert wurden und dass dieses Vorne und Hinten städtebauliche Auswirkungen auf das direkte Umfeld hatte. Die Wirkungen kann man auch heute noch hinter der Alten Oper – Bockenheimer Anlage – und hinter der Doppelanlage (mit dem umbauten ehemaligen Schauspiel im westlichen Teil) in der Hofstraße erkennen.

Und nun – allen Erfahrungen zum Trotz – mit einer „Spiegellösung“ ein neues Schauspiel mit seiner Front zum Willy-Brandt-Platz bauen zu wollen, das sein Hinten der Kaiserstraße zuwendet, ist wirklich nicht verstehbar.

Die Oper von 1880 an ihrem jetzigen Standort wurde erst ermöglicht durch ein Tauschgeschäft, das die damalige Handelskammer weitsichtig initiiert hatte. Die Oper sollte ursprünglich am Rahmhof, in die Nähe des damaligen Schauspiels, dicht umstanden von Häusern, platziert werden. Nach dem Tauschgeschäft fügten sich Börse und Handelskammer dort ein. Auch diese Seite des Flächentausches war städtebaulich angemessen, wie man heute noch am Standort Börsenplatz, dem Sitz von Börse und Industrie- und Handelskammer sehen kann. Ein Vorgang also in der Frankfurter Stadtentwicklung, der von einer wirkungsvollen Teilhabe von privaten Akteuren, die sich, jenseits der herrschenden Politik, der gesellschaftlichen Bedeutung eines freien Standortes der Oper sicher waren, Zeugnis ablegt.

Natürlich sind durch die (Alte) Oper und das (alte) Schauspiel der Wallanlage große und wertvolle Flächen entnommen worden und damit Schäden entstanden. Aber man muss die Schädigung heute und endgültig nicht wiederholen. In diesem Sinne sollte die Wallservitut verändert werden, falls sich eine Mehrheit im Römer findet, die aus der Ausnahmeregelung „Bebauung im öffentlichen Interesse“ (was als Baulandreserve für die Stadt Frankfurt ausgelegt werden kann) eine strikte Verbotsregelung macht.

Bemerkenswert und vorbildlich in diesem Zusammenhang ist auch der Umgang mit dem Schauspiel von 1902, das wie die Oper, in der gleichen Bombennacht von 1944 zur Ruine wurde. Aus dem Schauspiel wurde mit dem mutigen Beschluss von 1949 das „Große Haus“, das – an Weihnachten 1951 eingeweiht – Schauspiel und Oper unter einem Dach vereinte.

Die für Opernhäuser zeitgemäßen Seiten- und Hinterbühnen (Kreuzgrundriss) wurden zur Schonung der (restlichen) Wallanlage nicht angebaut.

Stattdessen erfand und konstruierte man eine Drehbühne, in die eine zweite, knapp halb so große eingelassen war, gelagert auf einer ausgedienten Geschützlafette, die mit einem Durchmesser von knapp 38 Metern den legendären Ruf der größten Drehbühne Europas bekam.  

Wo lässt sich heute, nach Präsentation der Spiegellösung, die Achtung vor der   Bedeutung der Wallanlagen erkennen?

Interim

Mit einem klaren Beschluss zum Verbleib der Doppelanlage am jetzigen Standort (der seit Bekanntwerden einer notwendigen und umfassenden Sanierung im Jahre 2008 nicht gefasst wurde) wäre auch die Erweiterung des Beschlusses auf eine Suche nach bespielbaren Interims-Orten die logistische Folge gewesen: „Stabsstelle Interim“.

Man stelle sich vor, statt Standortsuche mit jahrelang immer wiederkehrenden Parametern und ähnlichen Ergebnissen, die zwangsweise zurück zum alten Standort führen, weil es nur diesen einen geeigneten gibt, hätten die Bearbeiter ganz Frankfurt nach Theater-geeigneten Räumen durchsuchen dürfen. Gemeinsam mit den Städtischen Bühnen.

Inspiriert von dem Gedanken, ein Jahrhundertprojekt „Neue Städtische Bühnen und andere Aktivitäten“ am Willy-Brandt-Platz vorzubereiten und zu ermöglichen. Und beseelt von der Idee, die Theaterwelt in bisher für das Theater nicht erschlossene Frankfurter Welten zu tragen.

Ich komme hier bewusst nicht zurück auf den Vorschlag des damaligen CDU-Stadtkämmerers, der zur Linderung der Not nach dem Brand der Oper im November 1987 das Schauspiel zur Wanderschaft durch die Bürgerhäuser animieren wollte, um zehn Millionen DM für den Umbau des Bockenheimer Depots zu sparen.

Interim-Theater kostet Geld, sei es im Betrieb von Spielstätten, in der Herrichtung oder, wenn es sein muss, auch im modularen Neubau, der nach Erstnutzung weitere Folgenutzungen finden kann. Etwa auf dem lange erwarteten Kulturcampus. Rechnet sich aber auch durch unerwartete soziale und künstlerische Effekte, und führt manchmal (wie aktuell bei der wohlgelungenen, nur 43 Mio. Euro teuren Interim-Konzerthalle München für die Zeit des Umbaus des Konzerthauses im Stadtteil Gasteig) zu überraschenden Überlegungen nach Dauerbetrieb und Erhalt.

Ich erwähne hier das Beispiel des Umbaus der Oper Bruxelles „La Monnaie/De Munt“ (Aufstockung des altehrwürdigen Haupthauses und Bühnenturms, Verbesserung von Technik und Sicherheit) mit Steuerung von ganz oben (Belgisches Ministerium), kalkulierter und eingehaltener Umbauzeit von ambitionierten drei Jahren (1984 bis 1986). Oper, Musik und Tanz fanden auf Tourneen, in einer alten Markthalle, in einem Zirkuszelt solch angemessene Spielstätten, dass „La Monnaie“ bereits zwei Jahre nach Wiederaufnahme des Theaterbetriebes, in einem Feature im Juni 1988 von zwei Autoren des Hessischen Rundfunks als bestes Haus in Europa bezeichnet werden konnte.

Einer von beiden war der heutige Intendant der Frankfurter Oper, der aus dieser Zeit seines Wirkens weiß, dass eine Interimssituation kein aufwendiges neues Bauwerk mit Drehbühne braucht, um den Ruf zu halten und die Reputation, die er sich und der Oper Frankfurt erarbeitet hat.

In Bruxelles war es kein anderer als Gérard Mortier, der das Haus als Künstlerischer Direktor durch diese erfolgreiche Umbauphase geführt hat.

Heißt mit anderen Worten: Es kommt auch auf Personen an, die „Erfindung und Improvisation“ zu einer neuen künstlerischen Ästhetik formen. Wäre das nicht auch in Frankfurt ein Anreiz, ein Interim-Theater zu wagen?

Frankfurt hat Erfahrung mit Interim. Und langen, einher laufenden Diskussionen. Doch nach dem Opern-Brand im November 1987 kamen die zuständigen Entscheider der Stadtregierung sehr schnell überein, das Haus an gleicher Stelle wieder aufzubauen, in einigen Details vergrößert und verbessert. Stadtverordnete reisten nach Bruxelles, um den Erfolg des dortigen Umbaus der Oper zu besichtigen, während sich in Frankfurt alle Parteien mit Ideen von Umbau und Neubau überboten – damals wie heute fast alltäglich.

Ist der nach dem Brand von 1987 eilig präsentierte Entwurf eines bekannten Frankfurter Architekten, den die FDP hochlobte, noch in Erinnerung? Zwei ordentlich hohe Hochhäuser an der Neuen Mainzer Straße und dazwischen eine Oper, ein Schauspiel an der Friedberger Anlage in den Wallanlagen? Selbst der damalige SPD-OB-Kandidat war beeindruckt und forderte seine Partei zum Nachdenken auf.

Für das Schauspiel, das den Brand unbeschädigt überstanden hatte, wurde nach einigen Budget- und Zuständigkeitskonflikten das Bockenheimer Depot im Eiltempo hergerichtet, für eine Summe, die heute bescheiden anmutet. Das Depot hatte schon, trotz aller Gegenargumente wie Baufälligkeit, Technik- und Raumbeschränkung, Lage außerhalb der City und Zuständigkeit der Universität (des Landes Hessen), seine wunderbare Eignung durch vielbeachtete und -besprochene Inszenierungen externer Theatermacher und Festival-Produktionen unter Beweis gestellt. Lob gab es immer, von allen Seiten und gerade auch von außen. Tadel gab es immer an der Stadt und an dem Land, dieses einmalige Industriedenkmal verrotten zu lassen.

Das Schauspiel konnte, nach einigen Durststrecken der Doppelbelegung des vorübergehend umbenannten „Großen Hauses“ (der unversehrten Bühne) gemeinsam mit der Oper, bereits im darauffolgenden Oktober 1988 das Depot als feste Interim-Spielstätte übernehmen und brachte dort, trotz fehlender, üblicher Bühnentechnik vielbeachtete Produktionen auf die variable Bühne, vor einem in der Anordnung variablen und in der Rezeption sichtlich begeisterten Auditorium.

Es sei daran erinnert, dass das Depot nach Wiederbezug der hergestellten Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz zur festen Spielstätte des William Forsythe-Tanzensembles wurde, und – bis heute – zahlreiche glanzvolle Produktionen (vom Einar-Schleef-Theater bis zum Musiktheater Heiner Goebbels und des Ensemble Modern, und anderen renommierten Gästen) ermöglicht.

Interim-Nutzung als Rettung und Ertüchtigung, als „Erfindung“ von Raum?

Vielleicht ist es im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten, dass auch die – sofort nach dem Brand solidarische – Alte Oper für einige Produktionen der abgebrannten Oper als Interim-Spielstätte diente? Ich erinnere mich an sehr eigenwillig-schöne Bühnenbauten, die „Elektra“ (Einakter von Richard Strauss) in und über das Publikum führte, an konzertante Aufführungen von Aida, Cosi fan tutte, Parsifal etc. unter Gary Bertini, ich erinnere mich an Berichte über sehr erfolgreiche Tourneen der Oper, etwa nach Israel.

Warum nicht heute, im Falle einer notwendigen Interimszeit, die bereits mehrmalige „Deutsche Oper des Jahres“ in die Welt führen, etwa nach Kiew? Auch das könnte „Interim“ bedeuten.

Die Stadt Köln wird häufig für die Sanierung ihrer Doppelanlage am Appellhof-Platz gescholten, insbesondere für die lange Überziehung der Umbau-Zeitdauer und für die davonlaufende Überziehung der Sanierungskosten.

Aber: Nach bitteren Erfahrungen informiert Köln mittlerweile regelmäßig und transparent über den Umbau und hat seine Interimslösungen gefunden:

Die Oper spielt in der Messe (was allgemein als zu weit entfernt von der City und zu nüchtern vom Ambiente her erlebt wird), und das Schauspiel hat seine Übergangs-Spielstätte in einer Industriehalle (auch rechtsrheinisch) bezogen, die mittlerweile sehr angenommen und beliebt ist. Auch wenn nicht alles passt wie in einer angestammten Theaterwelt – kann man nicht von Kölns Beispiel, im Negativen wie im Positiven, lernen?

Depot, Naxos, obsolete Hallen im Industrie- und Hafengebiet Ost, falls sie sich finden lassen, Alte Oper, Jahrhunderthalle Höchst, Frankfurter Festhalle und Messehallen mit einem auf dem Messegelände zu errichtenden „Produktions-Zentrum“ (Werkstätten, Proben- und Einspielräume für beide Bühnen) könnten – aus meiner ersten Sicht – Spielstätten für den Übergang sein. Eine „Stabsstelle Interim“ würde nach tiefer Recherche reichhaltigere Findungen präsentieren, auswählen, anmieten und für den Theaterbetrieb ertüchtigen. Lässt sich das alles nicht in planbarer Zeit machen?

Für eine begrenzte Zeitdauer, unter der gemeinsamen Motivation aller Beteiligten, ein Experiment zu wagen, das neue Wege des Theaters zeigt, das Publikum mitnimmt und – zeitlich stringent – zu einem in Wert gesetzten Gebäude am Willy-Brand-Platz führt? Ein Theater, das ein einmaliges Format für das nächste Jahrhundert hat und alle Beteiligten sagen lässt:

„Frankfurt am Main kann Interim“.

Theater der Zukunft

In meiner Sicht auf Frankfurt und seine Kultur fehlt das nachhaltige Gespräch und Nachdenken über die inhaltliche Entwicklung des Theaters.

Der Eindruck herrscht vor, dass es bisher nur um Standort und Geld geht. Und weiter: es fehlt die Leidenschaft für das Theater, die große Neugier für das was Theater ist und das was kommt.

Dabei gibt es in der Welt so viele verschiedene Formate und Orte zu sehen und zu bewundern, unter denen und in denen Theater produziert wird. Feste und offene Ensembles, an festen und offenen Orten, Festspiele an etablierten und elitären Spielorten, Festivals in Regionen und Städten, die im Strukturwandel sind und dabei mithelfen, aus Krisen herauszufinden. Spielstätten, temporär errichtet und danach mit Erfolg dauerhaft betrieben. Private und öffentliche Investitionen in umgenutzte Industrie-Hallen und Gebäude, in leerstehende Kirchen und Klöster, Theater-Spielstätten ohne Ensemble, die Sparten-übergreifende Experimente und internationale Co-Produktionen ermöglichen und mit ihren überraschenden, eigenwilligen Inszenierungen auf Festival-Tourneen gehen. Darüber hinaus ist es so, dass die technischen Ausstattungen von Spielorten immer mehr in die Nähe der bewegten Bilder tendieren, Film und digitale Medien – und auch raumbildendes Licht – scheinen die Bühnen und Inszenierungen, auch die Musik auf den Bühnen und in den Konzerthäusern um Dimensionen zu erweitern. 

Klingende Namen, nur um einige zu nennen: Aix-en-Provence, Arles, Avignon, Paris, Edinburgh, Graz, Lausanne, Salzburg, Ruhrtriennale, Mailand, Oslo – Hallentheater und Guckkastenbühnen darunter – Vielfalt rundum.

Natürlich gibt es in Frankfurt verschiedene Theater-Formate, zwischen etabliertem en-suite-Repertoire an großen, mit Budget, Ensemble und Technik gut ausgestatteten Bühnen und einer reichhaltigen, sich stets verändernden off-Theaterkultur. Und diese sollen um ein, bereits länger als zehn Jahre erwartetes, synergetisches Projekt „Kulturcampus“, mit der Umsiedlung der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst als Frankfurter Ausbildungsstätte für Musik, Theater und Tanz und mit der Schaffung von Raum für experimentelle Musik und Theater bereichert werden.

Stellt sich nicht – auch schon seit langer Zeit – die Frage, ob nicht, vor den Investitionen in ein Milliardenprojekt für Frankfurt, die erfahrensten Fachleute, weltweit geschaut und auch hier am Ort zuhause, darüber beraten sollten, wie die Zukunft des Theaters, der Sparten die sich darunter entfalten wie Oper, Balett, Operette, Musiktheater, Tanz, Schauspiel, Musik, Literatur, Neue Medien und andere mehr, aussieht und sich entwickeln kann und wird?

Ob in Frankfurt die Sparten getrennt werden oder vereint bleiben sollen?

Neue hinzukommen?

Und wie ein Zusammenwirken von zwei ambitionierten Großprojekten – Städtische Bühnen und Kulturcampus – in dieser kleinen Großstadt kreativ-synergetisch stattfinden und letztendlich auch finanziert werden kann?

Dies sollte, nach entsprechender Vorbereitung, schon sehr bald stattfinden, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren und um die inhaltliche Basis für einen architektonischen Ideen-Wettbewerb zum Umbau, Weiterbau und Neubau der Städtischen Bühnen noch in diesem Jahr legen zu können.

Luft nach oben

Könnte ein Beschluss zum Thema „Bauliche Gestalt“ etwa lauten:

„Wir wollen, dass die besten Architekten uns in einem internationalen Ideenwettbewerb zeigen, wie die zukünftigen Bühnen, auf der erarbeiteten Grundlage über die Zukunft des Theaters und unserer gesellschaftlichen Labore, aussehen, unter Wahrung der historischen Werte der jetzigen Bauten und unter Schaffung einer Ästhetik von Frankfurter Charakteristik, Form und Inhalt der zukünftigen Anlage am jetzigen Ort“?

Auch hier wäre es an der Zeit, sich die Bilder von Experten aus Frankfurt und der Welt zu holen, um das zu sehen, was zwischen Willy-Brandt-Platz und Hofstraße, zwischen Neue Mainzer Straße und Gallus-Anlage architektonisch möglich ist. Wenn man alle bisher gemachten Vorschläge aus der lokalen Architektenwelt, auch diejenigen zum Wolkenfoyer und zu den historischen Teilen des ehemaligen Schauspiels und alle Untersuchungen der Stabsstelle zusammennimmt und das noch zu erarbeitende inhaltliche Wissen zur Entwicklung des Theaters allgemein als Basis für einen Theaterbau hinzunimmt, könnte eine Ausschreibung eines internationalen Wettbewerbes noch in diesem Jahr gelingen.

Auch gibt es die wunderbare, vom Deutschen Architektur Museum herausgegebene Sammlung von Beispielen im Theater- und Konzerthaus-Umbau, -Weiterbau, -Neubau in Europa, aus dem sich zahlreiche Anregungen zu Nutzungen über das jetzige, ausschließliche Theaterwesen der Städtischen Bühnen hinaus gewinnen lassen. Es gibt viele Forderungen nach einem Mehr an öffentlicher Teilhabe (Bibliothek, Theaterarchive, Zentrum für bewegte Bilder etc.) und städtebaulichem Leben in der Sockelzone und auf begehbaren Dachterrassen (Gastronomie, hängende Gärten etc.) an einem solch großen öffentlichen Gebäude im Innenstadtbereich. Es gibt technische Entwicklungen der Energieeinsparung und -gewinnung auf Dächern und an Fassaden und der Ressourcenschonung im Innern. Und das bedeutet Raum- und Flächenzuwachs, weit über das jetzt schon vorhandene, viel zu knappe Potenzial hinaus.

Drei Beispiele, die für den Umbau, Weiter- und Neubau der bestehenden Frankfurter Theater-Doppelanlage interessant sein können, hier skizziert:

Lyon:

In der oben erwähnten Sammlung zeigt die „Opéra de Lyon“ (und der Umbau-Siegerentwurf von Jean Nouvel) durch Vertiefung und Aufstockung von je 20 Metern, bei Erhalt der alten, klassizistischen Fassaden, wie es gelingen kann, beachtlich großen Raum für Technik, Probenräume, einen zusätzlichen Raum für experimentelle Formate zu schaffen und ein öffentliches Sockelgeschoss „Arkaden“ hinzu zu gewinnen. Und obendrein, durch die weit sichtbare Aufstockung, einen „Leuchtturm“ am oberen Ende des UNESCO-Weltkulturerbes „Presqu`île“ zu errichten. Umbauzeit fünf Jahre (1989 – 1993).

Bruxelles:

Die Aufstockung um zwei Großgeschosse von Haupthaus und Bühnenturm sowie die Neuausstattung mit Technik und Sicherheit der Brüsseler Oper wurden bereits angesprochen. Das Haupthaus aus dem 19. Jahrhundert, mit seinen fünf prunkvollen Logen-Galerien, seinem Deckengemälde und zahlreichen Kunstschätzen, wurde, ohne Schaden anzurichten, mit Beton ummantelt und erhöht, der Bühnenturm aus Beton neu eingebaut und zeitgemäß auf eine moderne Schnürboden-Technikhöhe gebracht. Die Besonderheit während der Interimszeit war das sehr beliebte „Hallentheater“ in der ehemaligen Markthalle des dichten und durchmischtem Stadtteils Schaerbeek. Die Halle hat sich dadurch von einer provisorischen Autogarage zu einem renommierten und sehr frequentierten Kulturzentrum entwickelt.

Genua:

Nach mehreren Anläufen mit Wettbewerben und Überarbeitungen von Siegerentwürfen wurde das durch Kriegsschäden stillgelegte „Teatro Carlo Felice“ in Genua von Aldo Rossi wiederaufgebaut und – insbesondere im Innern – umgestaltet. Der Bühnenturm, und das ist aus Frankfurter Sicht das Besondere, ist sehr kompakt, war in den unteren Teilen erhalten, und ist von seinem Architekten als neues Wahrzeichen der Hafenstadt Genua – weit sichtbar vom Meer aus – gestaltet worden. Ein Genueser Turm mit dorischem Ausdruck, der Ruhe und Stärke vermittelt und mit einem Kranzgesims, wie üblich bei Genueser Türmen, in dem sich viel Technik verbirgt (in der Fachliteratur als „Technologischer Heiligenschein“ tituliert). Der aufgestockte Turm erweiterte den Raumbedarf für die zeitgemäße Unterbringung von Technik und deckte den zu Zeiten der Einweihung des Hauses (1991) zusätzlich benötigten Bedarf an Probenraum und Büros in seinen oberen vier Geschossen.

Die Beispiele sprechen für sich:

Wie Lyon seine Halbinsel, Bruxelles seine Altstadt und Genua seinen Hafen, hat Frankfurt seine Skyline, und diese umstellt in unmittelbarer Nachbarschaft die Städtischen Bühnen am Willy-Brandt-Platz. Die Doppelanlage „ziert“ ein bescheidener Ausdruck im klassischen Stil der sechziger Jahre, und sie duckt sich weg im Windschatten der Hochhäuser. Das Haus und die Bühnentürme, so bemüht und unterschiedlich gestaltet sie auch sind, werden vom Main und seinem Erlebnisraum aus kaum wahrgenommen.

Wie wäre es, den Baukörper mit Luft nach oben – einige Stockwerke höher – neu zu konzipieren, die Bühnentürme im Zusammenspiel mit den Hochhäusern in die Höhe wachsen zu lassen, um fehlenden Raum in allen Sparten und Büro- und Wohnraum für Gäste unterzubringen, begehbare Dächer für Besucher und Aufgänge an den Seitenfronten (siehe Centre Pompidou) zu entwickeln?

Lässt sich die alte Westfassade des ehemaligen Schauspiels in Teilen freistellen, und Grünraum der eingeschnürten Gallusanlage zurückgeben?

Lässt sich die Anlieferung über die Hofstraße verbessern und lassen sich insbesondere die Werkstätten aufstocken und transparent sichtbar machen?

Stichwort „Gläserne Fabrik“.

Kann die Rückseite, die dem so wunderbar gelungenen Jüdischen Museum „das Hinten“ deutlich zeigt, mit Leben gefüllt und als Südseite verstanden werden? Die Ostseite attraktiver werden?

Und dann: die Eingangsfront und das Foyer? Hier wird der Vorraum des freigestellten Bauwerks, der Willy-Brandt-Platz und die Gesamtgestaltung von Platz und Baukörper, angesprochen. Dies (und eine mögliche Änderung des städtebaulichen Umfeldes, etwa die Hofstraße) sollte zum Inhalt der Ausschreibung gehören.

Das Wolkenfoyer möchte ich als Beispiel dafür nennen, dass in einer Ausschreibung eines internationalen Ideenwettbewerbs weitgehende Freiheit im Umgang mit historischen und schützenswerten Bausubstanzen herrschen sollte. Die Entscheidung, diese zu sichern und als Elemente eines Weiterbaus wieder auf- und einzubauen, sollte den Wettbewerbsteilnehmern nicht genommen werden. Ebenso wenig die Freiheit, graue Energie (die durch Abriss vernichtet wird) und goldene Energie (die menschlichen Emotionen, die mit einem lange schon benutzten und „angeeigneten“ Gebäude entstanden sind) so umfassend es geht zu erhalten. In Ideen-Wettbewerben, die mit dieser Freiheit ausgestattet sind, gelingen große Entwürfe eher. Und davon einige, die viele verschiedene Chancen der Entwicklung des Theaters aufzeigen, wären der Stadt Frankfurt zu wünschen. So ist die Luft nach oben als Freiheit zu verstehen.

Das Wichtigste zum Schluss:

Neben allen baurechtlichen, ökologischen, städtebaulichen und künstlerischen Fragen, die sich zur eingangs erwähnten „Spiegellösung“ kritisch stellen lassen, bringt sie doch eine gute Erkenntnis: Die Doppelanlage ist baulich trennbar!

Die bestehende Oper würde für die Zeit ihres Neubaus, östlich nebenan, als gebaute Interimsstätte für den Spielbetrieb gebraucht und dafür autonom ertüchtigt. Diese Machbarkeit wurde bislang von fast allen Seiten bestritten, obwohl der Wiederaufbau nach dem Brand der Oper das Gegenteil belegte.

Und das ist die gute Nachricht: Der Verbleib der Städtischen Bühnen am Ort ist mit dem Willen zu Interimslösungen und einem Weiterbau/Neubau möglich.

Wäre schön, sich an diesem genialen Ort zu treffen!

In Vorbereitung dieses Beitrages bin ich in meinem Archivmaterial auf das nachfolgende Gedicht gestoßen. Damals schrieb ich einen Artikel (FR 05.05.88) über die im November 1987 abgebrannte Oper und Chancen eines klugen Wiederaufbaus. So fiel mir auch die eindrucksvolle „Festschrift der Städtischen Bühnen Frankfurt am Main zur Eröffnung des Großen Hauses im Dezember 1951“ in die Hände. Inzwischen ist der SPD-Kandidat, der im vorstehenden Text erwähnt ist, zum Oberbürgermeister gewählt worden. Ihm möchte ich „die echte Sehnsucht“ (s.u.) wünschen, weil er im Wahlkampf erklärt hat, die Entwicklung der Städtischen Bühnen zur Chefsache machen zu wollen.

Es gibt
kein Vergangenes
das man zurücksehnen dürfte,
es gibt nur ein ewig Neues,
das sich aus den erweiterten Elementen
des Vergangenen zusammensetzt;
und die echte Sehnsucht
muss stets produktiv sein.                                                                      

J. W. v. Goethe

Zum Autor: Prof. em. Peter G. Lieser, Umweltgestaltung, Kunsthochschule an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ausbildung in Städtebau TU Darmstadt, Stadtsoziologie J.W.Goethe-Universität Frankfurt, Urban Planning UC Berkeley. Leitung GrünGürtel-Projektbüro Frankfurt und Geschäftsführung GrünGürtel GmbH Frankfurt. Mitarbeiten zur Industriekultur Rhein-Main. Freiberufliche Beratung, Strategieplanung und Journalistische Tätigkeiten.

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